Stand: 03. Januar 2021 | den Zwecken für die man rechnet
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Hinweis auf →Vokabeln zur Kalkulation
Abbildung: Grund-Schema einer Entscheidungs- Rechnung
DIE Kalkulation heist in der Literatur auch: Kostenrechnung oder Costing
Was den Gewinn bestimmt sind Entscheidungen.
Die wichtigsten Entscheidungen auf der Grundlage der so genannten Kalkulation sind
Für mittelfristige Entscheidungen, beziehungsweise: Entscheidungen mit mittelfristiger Wirkung rechnet man mit den Kosten-Kategorien Variable_Kosten und Fix- Kosten.
Was variabel oder fix bei den Kosten ist, hängt immer ab vom Betrachtungs-Zeitraum, Beispiele:
Abbildung: Grund-Schema einer mittelfristigen Entscheidungs- Rechnung
Für kurzfristige Entscheidungen rechnet man mit den Kosten-Typen
Diese Begriffe verwendet HGB § 255.(2)ff. als Komponenten für den Bewertungs-Maßstab " Herstellungskosten" (dazu später).
Die wichtigsten Zwecke dieser Art der Kalkulation sind es
**siehe →http://www.gesetze-im-internet.de/hgb/__266.html Absatz (2) B.I. Nr'n 2 und 3
Hinweis:
"Fertige Leistungen" kann es nach
HGB § 266.(2).B.I als Aktiv-
Posten
grundsätzlich nicht geben, weil in der Regel
Zu welchem Typ einzelne Kosten im konkreten praktischen Fall gehören, hängt von der Fertigungs-Art (vgl. →Branchen Accounting).
Die folgende Abbildung soll verdeutlichen, dass die Kosten-Typen für verschiedene Branchen, je nach Art der Fertigung, regelmäßig zu unterschiedlichen Berechnungs-Schemata führen.
Das liegt in der Natur vom jeweiligen Kosten-Träger ( KoTrä), durch die die Kosten nicht immer einem einzelnes Stück zugerechnet werden können.
Abbildung: Grund-Schema der kurzfristigen Kalkulation - in der Regel werden Kosten aus einem Zeitraum von einem Geschäfts-Jahr mit 12 Monaten verrechnet.
Bei bestimmten Branchen, vor allem mit Auftrags- oder Chargen-Fertigung, können die SEK vom Typ her
Hinweis: Serien-Fertigung besteht häufig aus zwei Fertigungs-Arten: der Serien-Fertigung (i_e_S) der Teile der Serie und einer Auftrags-Fertigung für Maschinen-Werkzeuge
Wie unterschiedlich die Kalkulation zwischen Branchen sein kann, soll das folgende Beispiel verdeutlichen.
Abbildung: Unterschiede im Schema der Kalkulation für kurzfristige Entscheidungen beim Rechnen mit Kosten-Kategorien versus mit Kosten-Typen
Nehmen als zwei Beispiele:
Beim Händler entstehen die wesentlichen Einzel- Kosten aus dem Einkaufs-Preis der Ware. Sie sind gleichzeitig Variable_Kosten zum Umsatz aus dem Verkauf.
Die Preis-Untergrenze für den Händler ist: Verkaufs- minus Einkaufs-Preis, da sonst sein Preis unter den gesamten Kosten läge und er systematisch Verlust machen würde.
Der Karussell-Betrieb auf einem Jahrmarkt verbraucht fast keine Einzel- Kosten und fast keine Variablen_Kosten. Fast sämtliche Kosten sind fix: die Maschinen und Aufbauten stehen, das Personal ist da, Standort-Gebühr ist fest, allenfalls der Strom ist variabel (was wir hier im Beispiel vernachlässigen).
Die Preis-Untergrenze für den Karussell-Betreiber ist sehr klein, nahezu die gesamte Höhe eines gezahlten Preises für eine Karussell-Fahrt ist Deckungs-Beitrag ( DB).
Hinweis: Fix- Kosten sind immer Gemein- Kosten (aber nicht umgekehrt).
Abbildung: Schema für den so genannten Betriebs-Abrechnungs-Bogen ( BAB)
Der BAB gehört zur kurzfristigen Kalkulation und dient dazu, jede Kosten-Art (Abbildung 1. Spalte links) nach Material, Fertigung (z.B. Löhne) etc. und nach EKo und Gko zunächst sauber zu jeder Kosten-Stelle (weitere Spalten) zuzurechnen. Sauber meint: richtig und vollständig.
Anders ausgedrückt: Das Betriebs-Ergebnis ist immer gleich, egal ob die GuV nach dem GKV oder dem UKV gegliedert ist.
vgl. →http://www.gesetze-im-internet.de/hgb/__275.html
Für das Aufteilen von, die Bereiche Produktion, Vertrieb und Verwaltung insgesamt betreffenden Gemein- Kosten braucht man bestimmte Aufteilungs-/Verteilungs-Schlüssel, die für jeden Betrieb fast immer individuell/ spezifisch sind.
Beispiele für Verteilungs-Schlüssel sind bei
Ein BAB, der nur die in der GuV erfassten Aufwendungen ( Kosten-Arten) enthält, dient in der Regel nur zur Bewertung von Vermögens-Gegenständen. Es können noch weitere Kosten anfallen, die für Preis-Entscheidungen wichtig sind. Würden diese nicht berücksichtigt, besteht die Gefahr, sich systematisch in die Pleite zu kalkulieren. Deshalb ist bei einer Kalkulation für Preis-Entscheidungen immer an solche kalkulatorische_Kosten zu denken.
Beispiele:
Kalkulatorischer Unternehmerlohn: Die, vor allem steuerlichen, Gewinn-Ermittlung für eine natürliche Person enthält kein/en Gehalt oder Lohn für den*die Unternehmer*in selbst. Damit er*sie die richtigen Preise zu einem Umsatz kennt, der auch seine*ihre Lebenshaltungs- Kosten abdeckt, muss er*sie für die eigene Tätigkeit entsprechende Werte (einschließlich SozV) in die Kalkulation einbauen.
Kalkulatorische Steuern: Eine Personen-Gesellschaft hat keinen Aufwand Einkommen- oder Körperschaft-Steuer. Für die ESt wird Gewinn für die Personen-Gesellschaft gesondert festgestellt und den Gesellschafter*innen - außerhalb der GuV - steuerlich zugerechnet. Damit die richtigen Preise zu einem Umsatz erkannt werden, die auch die ESt der Gesellschafter*innen abdeckt, müssen dafür entsprechende Werte in die Kalkulation eingebaut werden.
Das nebenstehende Bewertungs-Schema für die HK ergibt sich aus HGB § 255.(2)ff.
Abbildung: Kalkulations-Schema für die Herstellungskosten nach HGB § 255.(2)ff.
Soweit die wichtigsten Prinzipien zur Kalkulation in Kürze.
Mit diesen, historisch unveränderten Prinzipien coache und entwickle ich seit jeher zum Beispiel
und habe dies auch für Börsen-Einführungen und Integrationen in Börsen-notierte Gesellschaften (u.a. SEC) vielfach getan.