Stand: 28. März 2021 | den steuerlichen Positionen in der Matrix, ihren Monitoren und der richtigen Gesinnung
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Eins ist klar:
KEIN Profi rät dazu, zuerst nach den Steuern zu fragen, und danach seine Entscheidungen auszurichten.
Vernünftig ist es umgekehrt.
Abbildung: Welche Frage stellen wir zuerst? Es lohnt sich darüber nachzudenken.
Der Mensch
**
Bonmot: Im ewigen Kreis dreht sich unser Leben
(Soundtrack aus König der Löwen, Disney Film)
Abbildung: Grundmodell_Finanzen_zum_Leben mit typisierten Verläufen von: Lebenshaltung- Kosten (orange), Einnahmen (blau) und Überschüssen (grau)
Quelle: →Wie das mit den Finanzen ist
DIE Matrix ist unsere Positions-Matrix.
Auf der Vertikalen (y-Achse) zeigt die Matrix stets Aspekte der (externen) Umfeld-Faktoren an, wobei sie
• oben zeigt: eine höhere Intensität von Chancen, und
• unten: eine höhere Intensität von Risiken
( C+R)
Auf der Horizontalen (x-Achse) zeigt die Matrix stets Aspekte der eigenen (internen) Eigenschaften an, wobei sie
• links zeigt: eine höhere Intensität von Stärken, und
• rechts: eine höhere Intensität von Schwächen
( S+W)
Unsere Lebens-Phasen aus dem
Grundmodell_Finanzen_zum_Leben bringen wir mit den folgenden Annahmen da rein:
Mit zunehmenden Alter...
in der Regel weil zum Beispiel die
• die körperlich-physischen und
• geistig-neuronalen
Kräfte (Power) durch die Natur (Biologie)
oder
• Wissen
• Kompetenz und
• Know-how
durch Training und Bildung
wachsen.
weil jede*r in der Regel mit den gewachsenen Stärken mehr Fähigkeiten und Fertigkeiten hat, um
• Infrastrukturen von Staaten zu nutzen (vgl. Anhang: Sinn und Zweck der Steuern) und um
• Einkommen zu generieren.
und nehmen in der Regel irgendwann durch Natur-Gesetze auch wieder ab.
Abbildung: Lebens-Positionen in der
Positions-Matrix
Quelle: →Wie wir die Position von Klient*innen bestimmen
Vergleiche:
→Strategische Positionen einer Unternehmung und
→Themen des Accounting je strategischer Position von Unternehmungen
Aus der allgemeinen Positions-Matrix leiten wir vier Positionen für Lebens-Situationen ab, in denen
Für jede dieser Positionen gibt es aus der SWOT-Analyse eine Kern- Strategie:
Unten rechts im Risiko-Schwächen-Feld ist die Strategie-Empfehlung aus der SWOT Analyse im Allgemeinen:
Sei achtsam, dass die Schwächen bei den Risiken nicht zum Tragen kommen (Vermeidung- Strategie).
Man wird also nicht ungebildet auf den Arbeitsmarkt gehen.
Deshalb ist es, solange man jung sein kann, sinnvoll, durch Bildung und Training die Stärken zu finden und zu bauen, sowohl physisch-körperlich als auch geistig-neuronal.
[Je mehr desto besser ]
Oben rechts im Chancen Schwächen Feld lautet die SWOT Strategie-Empfehlung im Allgemeinen:
Frage, wo die Schwächen zu Stärken werden.
Durch die Aufteilung von Arbeit (Aufgaben) wird es immer Chancen geben,
und wenn es nur die Aufgabe ist, das Gemeinwesen, das Funktionieren oder die Infrastrukturen zu verbessern (vergleiche: →Sinn und Zweck der Steuern).
Also ist klar die beste Strategie: mit Beruf-Einstieg die Chancen suchen, um Einkommen zu erhalten und anzufangen, ( Kapital) Reserven zu bauen.
Immer im Auge: Gesamtziel_im_Grundmodell_Finanzen_zum_Leben.
Abbildung: Steuerliche_Positions-Matrix mit den Bezeichnern (1. bis 4.) und den
SWOT-Kern-Strategien für die vier Positionen mit ähnlichen Entscheidungen und Folgen für
Finanzen, Einkommen und Steuern
In diesen Positionen (Lebensphasen) sind in der Regel die Situationen für Entscheidungen über Finanzen und Kapital gleich, für die das mit den Steuern in den folgenden Beiträgen erklären können.
Es geht um das Gesamtziel_im_Grundmodell_Finanzen_zum_Leben
Nach dieser kurzen Einführung sind wir (fast) so weit, das mit den Steuern vor allem auch für junge Leute zu erklären.
Für jede Situation, die die steuerliche_Positons-Matrix zeigt, werden eingehen auf: Die typischen Entscheidungen, die jeweils möglich sind, die typischen Einkommen, die sich daraus ergeben, und für die das wichtigste, was man zu den Steuern wissen muss.
Damit wir das Gesamtziel_im_Grundmodell_Finanzen_zum_Leben nicht aus den Augen verlieren, haben wir vier Monitore.
Sie werden uns auf der Reise durch die Matrix zu den steuerlichen Positionen begleiten. Die stellen wir hier kurz vor:
Zur Erinnerung: Die Reserven sollten sich aufteilen in
den Notgroschen (rote Linie) für kurzfristige Unwägbarkeiten
die mittelfristige Reserve für Großausgaben (lila; für große Pläne und Wünsche) und
die langfristige Reserve (gelb; zur Alters-
Vorsorge)
Abbildung: Der
Reserves-Monitor zeigt von der Jugend (unten rechts gegen den Uhrzeigersinn) bis zur
Rente idealerweise zunehmende Finanz- und
Kapital-Reserven
Gesamtziel im Grundmodell_Finanzen_zum_Leben ist es: (Ausreichend Finanz- und Kapital-) Reserven über alle Lebens-Phasen hinweg zu erreichen.
Der Reserves-Monitor misst den Ziel-Erreichungsgrad in diesem Sinn.
Typisiert zeigt sein Verlauf von der Jugend bis zum Alter (starte im Bild unten rechts): Er ist
Weil Einkommen in der Ausbildung in der Regel begrenzt ist, ist das mit den Steuern da noch recht einfach, und ein guter Punkt zum Einstieg in das Thema.
Abbildung: Der Power-Monitor folgt dem Gesetz der Natur: er beginnt in der Jugend (unten rechts) relativ schwach und steigt (gegen den Uhrzeigersinn) in der Regel auf ein (oben) hohes Niveau bis zur Reife an
Der Power-Monitor soll die
des Menschen anzeigen. Im Idealfall gehen wir von Chancen-Gleichheit aus, sodass wir sagen können: Umfang und Intensität Bildung und Training hängen in hohem Maße von den eigenen Entscheidungen ab.
Die Power müssen wir wie auf jeder Reise auch durch die Matrix zu den steuerlichen Positionen im Auge halten.
Typsicher Weise zeigt der Power-Monitor zum Verlauf ab unten rechts an:
Abbildung: Der Know--Monitor beginnt in der Jugend (unten rechts) Natur-gemäß schwach und steigt (gegen den Uhrzeigersinn) in der Regel bis zur Reife (oben rechts) stetig an
Know-how ist eine wesentliche Eigenschaft (Stärke, Kompetenz), um Chancen für Einkommen ergreifen zu können.
Gleichzeitig besteht in jeder Position die strategische Aufgabe, ein Teil des Einkommens für den Erhalt von Know-how ( Investition) zu verwenden.
Deshalb brauchen wir den Know-how-Monitor. Typisiert zeigt er (ab unten rechts) an:
Abbildung: Der Time-Monitor folgt dem Gesetz der Natur: er ist in der Jugend (unten rechts) in der Regel ausreichend vorhanden und nimmt ab dann (entgegen dem Uhrzeigersinn) ab
Klingt banal und ist doch wichtig, den Time-Monitor auf der Reise durch das Leben in der Matrix mit im Auge zu behalten.
Dessen Anzeigen im Verlauf kann sich jede*r selbst ausmalen.
Die Begriffe aus den Spielregeln und zum Cockpit sind für die Reise hier →Lebens-Zyklus Glossar zusammengefasst.
Genieße die Aussichten wie auf jeder Reise, das →Lebens-Zyklus Glossar dient dazu, das Wichtigste für den Weg nachschlagen zu können.
Abbildung: Immer den Weg im Auge behalten (Quelle: pixabay.com)
Wir reisen zuerst zur Ausbildungs-Position. Danach machen wir eine Schleife und fassen, quasi in einem Exkurs, zusammen was (spätestens**) jede*r Volljährige zu den steuern wissen sollte. Dann geht die Reise weiter über die Berufs- Einstieg-Position bis schließlich zu der abenteuerlichen Reife.
** Wir werden sehen, dass das Wissen dort, bereits von Lehrlingen gefordert ist.
In der ersten Lebensphase (Jugend und Ausbildung) sind die Selbständigkeit (zum Handeln und) für Einnahmen noch beschränkt, und das mit den Steuern noch recht einfach. Dieser Abschnitt (Nr. 2) erläutert die typischen Einnahmen in dieser Phase, und zu diesen: an welche Steuern der*die reguläre Bürgerin in der Ausbildungs-Position denken kann und sollte.
Hier geht es zum Beitrag: →Wie das mit den Steuern 2. in der Ausbildungs-Position ist
von den ersten Einkünften und der Berechnung der Steuer
Situation:
Reserves-Monitor: leer
Power-Monitor: Wachstum
Know-how-Monitor: im Aufbau
Time-Monitor: genug
Die Abschnitte zu den Positionen ( Ausbildung, Berufs-Einstieg und Reife) zeigen, was - aus Entscheidungen über Finanzen und Kapital - für die Steuern folgt. Wie es zu den Steuern kommt – das Verfahren, die Dokumente und EDV-Werkzeuge –, ist für alle gleich. Dazu fügen wir hier diesen Abschnitt (Nr. 3 von Teil 3) ein.
Hier geht es zum Beitrag: →Wie das mit den Steuern 3. ab der Volljährigkeit ist
von der Erklärung bis zum Bescheid das Wichtigste
Abbildung: Schaubild für den Begriff Veranlagung
Für den Einstieg in die große längste Lebensphase kombiniert dieser Abschnitt (Nr. 4 von Teil 3) hier die Teile 1 ( Finanzen) und Teil 2 ( Kapital) mit dem Steuerbescheid (Abschnitt 3 von Teil 3). Er zeigt zum Beruf-Einstieg, was - aus den Entscheidungen (Verfügungen) über Finanzen und Kapital - für die Steuern folgt/ folgen wird.
von den persönlichen Entscheidungen und der (Einkommen-) Steuer
Kern- Strategie und Ziel:
⇒ erstes Einkommen zu haben und
⇒ Know-how aus zu bauen
[Vgl. →zur Orientierung]
Situation:
Reserves-Monitor: leer
Power-Monitor: top
Know-how-Monitor: ausgeprägt
Time-Monitor: genung
Die Reise zu den Reife-Positionen hat neue Dimensionen: Selbständigkeit, Gewinne und koordinierte Entscheidungen mit Anderen – Kapital-Empfangende, Mieter, Kundschaft, Mitarbeitende. Dieser letzte Abschnitt (Nr. 5 von Teil 3) spricht wichtiges für Steuern an, UND für Erfolg – denn Steuern gibt's nur bei Gewinn.
von der Eigenverantwortung zur Verantwortung für Andere
Kern- Strategie und Ziel:
⇒ Einkommen zu sichern und
⇒ die Reserven zu füllen
[Vgl. →zur Orientierung]
Situation:
Reserves-Monitor: angefüllt
Power-Monitor: top
Know-how-Monitor: top
Time-Monitor: ausreichend
Auf der Reise zu den steuerlichen Positionen werden wir die einzelnen →Steuer-Vokabeln kennenlernen; ihr Verzeichnis (Link) ist hier zusätzlich zentral vermerkt.
Ziel der Reise soll es sein, die Prinzipien der Steuern zu verstehen und nicht Vokabeln zu lernen.
Die muss man sowieso immer wieder nachschauen, auch als Profi.
Alle brauchen Essen, Kleidung, Wohnung, Bildung (Infrastrukturen für Stoffwechsel, Warentausch, Verkehr und Wissen) und so weiter.
Die Volksherrschaft (Demokratie) und das Gemein(de)wesen funktionieren durch Aufteilung von der Arbeit (Aufgaben) und von seinem Ergebnis (Vermögen).
Der Staatsgewalten ( Legislative, Exekutive, Jurisdiktion) haben die Aufgabe, die Infrastrukturen zu schaffen, damit die Menschen Arbeiten können, Bildung bekommen und einen Lebensabend in Würde zu verbringen ( Grundmodell_Finanzen_zum_Leben).
Der*die Einzelne nutzt die Infrastrukturen, um mit Arbeit, Wissen und Würde für ein gutes Ergebnis zu sorgen, zuerst für sich selbst (Eigenverantwortung) und als Erwachsener für mehr.
Das Ergebnis teilen wir durch verschiedene Mechanismen mit Lohn, Beiträgen etc. und Steuern (Steuern_iSv_AO_§_3) auf, um das alles zu finanzieren.
Wir wissen, dass das in der Praxis alles nicht so einfach und so perfekt ist, aber das ist das Prinzip.
Und schauen wir zurück auf die letzten 2500 Jahre Theorie und über 250 Praxis der Demokratie, so ist es mit dem Wohlstand für alle über die Zeit doch auf jeden Fall besser geworden [vergleiche unter vielen anderen ( n_n): Statistischer Nachweis von Prof. Hans Rosling, →Anmerkungen und Hinweise zu: Kapital-Reserven].
Man kann hierzu viel zitieren. Ich finde, den Zweck der Steuern hat ganz gut das Niedersächsische Finanzgericht im Urteil vom 26.06.2019, 9 K 101/18, als es geprüft hat, ob wir Geld-Zahlungen für eine bestimmte Nachbarschaftshilfe in dem Prinzip mit einrechnen sollen oder nicht:
"der Staat [nimmt] über die Einkommensteuer am Erfolg [des] individuellen Erwerbsstrebens
durch Nutzung einer, den Zugang zum Markt verschaffenden Erwerbsgrundlage teil."
Würde der Staat eine Aufstellung_des_Jahresabschlusses wie Kaufleute machen, so sähe dessen Bilanz vom Prinzip her in etwa wie folgt aus:
Anmerkungen zur Abbildung oben:
** Leider bilanzieren Bund und EU tatsächlich (noch) nicht so, Kommunen haben in die Richtung schon angefangen ("aus dem Kleinen entspringt das Korn", Bonmot Volksmund)
Betrachtet man die Vermögens-Teile in den Aktiva, so sieht die Bilanz in Europa und in Deutschland schon ganz ordentlich aus.
Man kann zwar über deren Bewertung_im_Abschluss streiten , aber deren Ansatz_im_Abschluss ist unzweifelhaft gerechtfertigt (kleiner Buchhalter*innen-Scherz).
Hüte Dich davor, dich mit diesen Dingen zu beschäftigen, denn: sie sind nicht wirklich Gründe (Argumente) sondern Abgründe
Wir alle wissen: Es gibt zum Thema Steuern viel Ja-aber Einwand. Es kann dazu nur zwei Gründe geben: 1. man stimmt den Prinzipien hier nicht zu, oder 2. man will sich damit nicht beschäftigen und braucht dafür Rechtfertigung.
Macher Einwand hat den ersten Anschein, da sei etwas daran. Zum Teil muss man nachdenken, um auf seinen Unsinn zu kommen. Deshalb halten wir das folgende einmal fest.
[Ich brauche hier auf Höflichkeit nicht so achten und darf das Wort Unsinn schreiben, weil, wer die Gründe 1. und 2. vertritt, sich sowieso nicht hierher verirrt, smile.]
Ja-aber Sagende sagen gern: "das Problem ist" da und dort... und: "deshalb werd' ich es niemals verstehen".
Ein Problem bei den Steuern ist tatsächlich: Es gibt kein systematisches Prinzip zur Ordnung oder für eine klare Einteilung aller Steuern.
"Der gegenwärtige Rechtszustand ist vielmehr das Ergebnis einer längeren geschichtlichen Entwicklung."
[Quelle: Schwarz/Pahlke Kommentar zu AO § 3 Rz. 71, www.haufe.de].
Ungünstig sind allerdings:
a. Generell DAS als einen/den Grund zu sehen, etwas nicht zu verstehen. Es gibt andere Wege.
b. Dass das, was man selbst über sich sagt, oft nur deshalb zur Wahrheit wird, weil man es sagt.
Steuern sollen viele Zwecke erfüllen. Über das Wie (auf welche Art und Weise) kann man diskutieren, ihr Prinzip ist deshalb nicht falsch.
Richtig ist: Steuern sollen ...
A. ... Gerecht sein, indem
Hohe Einkommen hoch,
und niedrige Einkommen niedrig
besteuert werden. siehe.
Siehe dazu → EStG § 32a. Da gilt für Einkommen
über 270.501 Euro gilt ein Steuersatz von rund 45%, und
unter 9.408 Euro ein Steuer-Satz von Null.
Und alles NACH Abzügen für Vorsorge zu Krankheit und Alter.
Vergleiche:
B. ... Vereine fördern, indem
bestimmte "Tätigkeiten Betreuer oder vergleichbaren nebenberuflichen Tätigkeiten... im Dienst oder im Auftrag einer... Einrichtung zur Förderung gemeinnütziger und mildtätiger... Zwecke"
... Euro steuer-frei sind [EStG § 3 Nr. 26],
oder indem
Spenden als Sonderausgaben abgezogen werden können [EStG § 10b.(1)].
C. ... Ältere oder Allein-Erziehende entlasten [ EStG § 24a und § 24b] und
Frage zu A bis C an Ja-aber sagende: Ist das akzeptabel oder nicht? [Wenn nein, müssen sie politische Wege gehen.]
D. ... Gemeinsame Nutzungen finanzieren:
Nehmen wir hier an, es wollten Alle...
...Auto fahren und keine Straße zahlen,
...saubere Umwelt haben und Müll und Kippen an jedem Straßenrand entsorgen
...jede Freiheit haben und keine Verantwortung tragen
...Fürst*innen und keine Dienenden sein.
Frage zu D an Ja-aber: Das ist Deine Sicht ?
Was würden Sie sagen, wenn sie hörten, jemand...
...schriebe bei Reisekosten andauernd ein paar Kilometer mehr auf, oder
...würde einem Verein, das heißt: für sich UND für Angehörige, die nicht für den Verein wären, mehrmals 2.400 Euro, in Rechnung stellen, oder
...würde mit Spenden finanziertes Personal im eigenen Garten arbeiten lassen,
und wenn er*sie dazu noch sagte: "merkt doch keiner" ?
...so ist zu hören oder lesen (diverse Quellen n_n).
Die sei natürliche Biologie der Spezies Mensch: die Hormone würden dafür sorgen, dass - in unerwarteten Situationen - Ängste stärker wirkten.
Und unerwartete Situation seien Stress, und im Stress entscheide oft nicht mehr die Vernunft.
Die Biologie scheint uns denn auch bei dem Thema Steuern den Streich zu spielen:
Einen Nachteil gewichte sie stärker zu als den analog erhaltenen Vorteil.
Beispiel: Sich aufregen, nach einer Scheidung so viel Steuern zu zahlen wie ein Single, und bei der Hochzeit doch den möglichen Vorteil einer Zusammen- Veranlagung [EStG § 26b] sehr gerne nehmen.
Wenn Angst viel aufregender ist als der Sinn für Ordnung und für das Gewissen der ehrbaren Kaufleute in der Geschichte (siehe nachfolgend), dann wird die Angst heute durch (omnipräsenten online) Medien noch verstärkt.
Jedenfalls beruhigen sie oft nicht.
Zum Beweis ein Test:
Die Eingabe des Suchstring "Ich zahle pünktlich meine Steuern" in das Suchfeld von drei verschiedenen bekannten Internet-Suchmaschinen ergab folgendes:
A. Je eine Liste mit zusammen 38 Beiträgen auf den jeweils nur ersten Seiten (09.11.2020);
B. KEINEN einzigen Beitrag in der Liste mit Bezug auf GENAU diesen Suchstring (Wortkette);
C. Stattdessen erscheinen an den ersten und den meisten Stellen in den Listen Worte und Ketten wie: "aber pünktlich bitte!", "Steuerschulden: Was, wenn... nicht...", "Schuldnerberatung", "Säumniszuschlag", "Was für Konsequenzen drohen", "Frist endet... was passiert wenn", "...zurückholen", "...nicht... das sind die Folgen", "Warum muss ich nachzahlen?", "...legal nie mehr Steuern zahlen".
Wer bekommt da nicht mehr unangenehm aufregende Gefühle als beruhigende ?
Was wenn stimmt,
• was Studien der Universität Oxford (Quelle: FAZ 19.05.2020) ergaben: auf sozialen Plattformen seien 24%, 27% und 70% der Posts eindeutig falsche Behauptungen ?
• wovor die Bundesjustizministerien warnte, dass Falsch-Informationen Menschen vom Impfen abhalte [FAZ 28.07.2021] (und dadurch die zur Ansteckung anderer beitragen) ?
Was, wenn stimmt, dass dort Algorithmen dafür sorgen, dass Emotionen und Instinkte, unter anderem Hass, mehr Klicks und Likes erzeugen als geprüfte Informationen und vernünftige Argumente ? (Diverse Zeitungsberichte n_n).
A. Man sieht leicht: "Die Steuer ist... [ grundsätzlich] nach VEREINBARTEN Entgelten zu berechnen" [UStG § 16.(1) erster Satz].
Einfach heißt das (bei 19% USt): Kaufe ich zu dem vereinbarten Preis von
brutto 119 (netto 100), dann muss das Unternehmen den Teil von 19, beziehungsweise
brutto 100 (netto 84), dann den Teil von 16
als von mir bezahlte Umsatz-Steuer an den Staat für unsere gemeinsamen Töpfe** weitergeben.
**zum Begriff 'Töpfe' siehe bitte →Wie das mit den Finanzen ist Ziffer 3.2
Wenn das so ist, wie wirkt dann die Aussage: "Wir schenken Ihnen die Mehrwertsteuer" ?
B. Ein anderes Beispiel: "Kaufen Sie jetzt und zahlen in zwei Jahren".
Was ist, wenn ich einen Gegenstand so kaufe, und in 2 Jahren
a. ist er so weit abgenutzt, dass keine*r ihn mehr kauft (der Gegenstand einen Markt-Wert von null hat), und
b. wird gleichzeitig die Zahlung in voller Höhe fällig sein ?
Würden diesen Aussichten beruhigen?
Eigentlich wäre es einfach: Alle zahlen etwas in den Staats-Topf, und das Gemein-Wesen ist finanziert.
Doch scheint von den teuflischen Verführungen die größte zu sein: sich selbst auf Kosten der Allgemeinheit zu bereichern.
Das macht die Gesetze komplex, und zwar durch folgenden Mechanismus: 1. Es gibt eine Regel, die einzelne gerne durchbrechen. 2. Gesetz-Gebende verschärfen die Regeln. 3. Es geht wieder los bei 1.
Beispiele: Recherchiere im Internet zu folgenden Stichwort-Ketten (Suchstrings):
a. "Gewinnverlagerung ins Ausland"
Es gab Zeiten, in denen Global-Konzerne einfach eine Rechnung aus einem Land in ein andere stellten.
Heute sind die tatsächlichen Leistungen nachzuweisen.
Siehe dazu als Beispiel →AStG § 1
Weitere Beispiele:
b. Cum Ex
c. Computer: Nutzen, Viren, Schutz
d. Daten: Verarbeitung, Missbrauch, Schutz
Nur allzu leicht geht es von der Zunge: "Ich habe keinen Bock."
Im richtigen Moment ist das vielleicht ein richtiges Signal.
Doch hab Acht: knifflige Fragen wird man damit niemals knacken.
Kein Bock ist ein Schaf.
"Ich zahle pünktlich meine Steuern"**1
galt mal als Zeichen ehrbarer Kaufleute**2
so wie: Ordnung**3, Freie Arbeit**4 und Fairness**5.
Historische Quellen-Nachweise:
"wer Steuern abzuliefern hat, heut pflegt er sie zu zahlen"
Quelle: siehe Kritische Quellen-Anmerkung, PDF Seite 365
"…der ehrbare Bürgersinn hat… das arbeitsame Bürgertum zum ersten Stande des Staates gemacht."
Quelle: s. Kritische Quellen-Anmerkung, PDF Seite 205
a. Das Wort Ordnung kommt in dem historischen Roman (s. Kritische Anmerkungen) 78 Mal auf 518 Seiten vor, davon zwölf Mal innerhalb des Wortes Unordnung.
Das heißt: auf rund jeder 7-ten Seite - in einem Roman.
Quelle: s. Kritische Quellen-Anmerkung
b. "Ordnungsmäßig" ist noch heute wichtig in Gesetzen:
"(1) Der Jahresabschluß ist nach den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung aufzustellen." [HGB § 242.(1)]
(5) Die Bücher und die sonst erforderlichen Aufzeichnungen können auch in der geordneten Ablage von Belegen bestehen oder auf Datenträgern geführt werden, soweit diese Formen der Buchführung einschließlich des dabei angewandten Verfahrens den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung entsprechen." [AO § 146.(5)]
a. "…die Urzeit sah die einzelnen frei und in der Hauptsache gleich, dann kam die halbe Barbarei der privilegierten… und der leibeigenen…,
erst seit unsere Städte groß wuchsen, sind zivilisierte Staaten in der Welt,
erst seit der Zeit ist das Geheimnis offenbar geworden, daß die freie Arbeit allein das Leben der Völker groß und sicher und dauerhaft macht."
Quelle: s. Kritische Quellen-Anmerkung PDF Seite 205
b. Die geschichtlichen Vorläufer der steuerberatenden Berufe seien um 1225 "gesetzt um des gemeinen Nutzens willen, dem Rechte zu dienen und der Gemeinschaft,…
Der Denkart des Zeitalters gemäß, hatten diese Ritter des Rechts zugleich einen… Auftrag zu erfüllen, der auch die Obrigkeit in die Schranken wies."
Quelle: Karl-Heinz Mittelsteiner (Hrsg.), Illustrierte Geschichte des steuerberatenden Berufs, BRV Verlag Augsburg 1999
a. "nach kaufmännischen Begriffen unehrenhaft ist… bei… Geschäften nicht sehr danach [zu] fragen, ob ihr eigener Vorteil durch Verluste anderer erkauft wird."
Quelle: s. Kritische Quellen-Anmerkung PDF Seite 271
b. "Eines Mannes Red ist halbe Red" ( Bonmot), das heißt: es sind immer zwei Seiten zu hören
Quelle: Inschrift über dem Seiteneingang im Historischen Rathaussaal Nürnberg, durch den Angeklagte wohl schon seit dem 14. Jahrhundert vor ein Gericht getreten sind;
persönlich erörtert von
WP
StB Dipl.-Volksw. Helmut Fischer, Nürnberg, anlässlich eines Vortrags Anfang der 2010er Jahre ebenda
Zitiert wird der Roman "Soll und Haben" von Gustav Freytag, erschienen: 1855.
Er ist (Stand November 2020) im Internet frei zugänglich und als PDF Datei downloadbar unter: https://freeditorial.com/en/books/soll-und-haben
Vor dem Hintergrund der Geschichte in 1855 ist zu beachten:
Der Roman entwerfe ein negatives
Bild bestimmter Mitbürger*innen, aber der Autor hätte sich selbst für deren Integration und Verteidigung in Schriften und Vereinen eingesetzt.
Quelle: https://www.xlibris.de/Autoren/Freytag/Werke/Soll%20und%20Haben, Interpretation, Stand November 2020
Hinweis: in dem Roman wird auch über andere Gruppen von Mitbürger*innen unserer heutigen Europäischen Union ein negatives Bild abgegeben, als die in dem Beitrag von xlibris genannten.
Wie auch immer, der Roman ist hier frei von politischer Sicht, und NUR aus dessen geschichtlicher Bedeutung heraus zitiert - das heißt: Aus keinem anderen Grund als den, die Aussage nachzuweisen "Ich zahle pünktlich meine Steuern galt [in der Geschichte] als Zeichen ehrbarer Kaufleute".
Der Roman gelte "seit langem als DER deutsche Kaufmannsroman"
Quelle: Gustav Freitag, Soll und Haben, Manuscriptum Verlag Waltrop und Leipzig 2013, Einband
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